Setúbal, Portugal. Troia ist keine Stadt, sondern ein großer Anlegesteg für die Fähre, die die Landzunge mit der Stadt Setúbal am andern Ufer des Río Sado verbindet. Bei einem Preis von 23 Euro für Wohnmobil und zwei Personen hat man zwar den Sprit, den die Fahrt durchs Landesinnere kosten würde, nicht ganz wieder drin, aber man spart Zeit und hat nicht die schlechteste Aussicht auf das große Wasserbecken des Naturreservats Estuário do Sado. Delphine und Flamingos, die es hier in großen Gruppen geben soll, können wir jetzt im November leider nicht entdecken.
Es führt eine schnurgerade schmale Straße über die sandige Halbinsel, doch bevor wir Richtung Süden weiterfahren, wecken die riesigen Werbeschilder des Urlaubsressorts am Nordzipfel unsere Aufmerksamkeit. Wie eine Geisterstadt liegt das Appartementdorf mit Strandbungalows, Casino, Supermarkt, Konzerthalle und Jachthafen vor uns. Die Sicherheitsposten sind nicht besetzt, die Straßen leer. Dem ordentlich gestutzten Golfrasen scheint die Einsamkeit sehr gut zu tun: Das Grün schimmert dunkel, während es leise von unzähligen Wasserdüsen besprenkelt wird.
Wie es hier im Sommer während der Ferienzeit aussieht, wollen wir lieber gar nicht wissen und fahren immer geradeaus über die schmale Landzunge Richtung Süden. Es gibt keine offiziellen Parkmöglichkeiten und so stellen wir uns einfach in den Sand neben der Straße und fühlen uns ein bisschen wie in einer Prärie-Landschaft: sandige Hügel, die in der Mittagssonne flirren weit und breit.
Um das Meer zu sehen, muss man etwa einen Kilometer querfeldein über die Dünen laufen. Es gibt keine Strandstraßen, keine Dünenwege, keine Restaurants, keine Häuser, nichts. Der Strand ist weiß und fein, nirgendwo ein Mensch zu sehen. Eine kleine Rauchfahne, die sich an diesem windstillen Tag, senkrecht aus einem überig gebliebenen Stück Holz in die Höhe schlängelt, ist das einzige Zeichen, dass die Nähe zur Zivilisation erahnen lässt. Hoffentlich wird in den nächsten Jahren kein weiteres Land dieser noch wilden Halbinsel verkauft, um das Urlaubsressort im Norden noch weiter auszudehnen.
Wie wir hier her kamen? „Mit der Fähre von Sétubal nach Troia“
Mit großem Swell gibts hier auch Surf, ziemlich sicher allein: Surfspot auf Surf-Forecast
Das Troia Resort ganz im Norden…mit Golf und allem Schnick Schnack
hach wir waren gerade dort. Roadtrip mit dem Van von Lissabon runter in den Süden. Ich liebe die Westküste. Und euer Blog ist richtig toll!!