Asturias, Spanien. Wer im Sommer in Nordspanien surfen möchte, der ist, aufgrund der zu dieser Jahreszeit vorherrschenden kleinen Swells, an nordwestlich ausgerichtete Strände gebunden. Glücklicherweise finden sich einige sehr schöne Buchten mit dieser Ausrichtung, die es auch im Sommer ermöglichen schöne Wellen zu surfen. Eine herausragende Stellung diesbezüglich nimmt Playa Xagó in Asturien ein.
Kaum vorstellbar, dass sich in unmittelbarer Nähe dieser Industriewüste ein schöner Strand befinden soll
Blickt man auf der Landkarte auf diese Region, dann fällt zunächst auf, dass sich einige Städte in unmittelbarer Umgebung befinden: ca. 30 km östlich findet man Gijón, ca. 30 km Richtung Süden im Inland Oviedo und direkt im Inland in ca. 10 km Entfernung Avilés. Dementsprechend ist auch schon die Anreise nach Playa Xagó ein wirklich zwiespältiges Erlebnis: Von der Autobahn in Avilés abgebogen, durchquert man nach der Stadt Avilés eine große Industriewüste mit zahlreichen Fabriken. Kaum vorstellbar, dass sich in unmittelbarer Nähe ein schöner Strand befinden soll. Nachdem dann jedoch der große Industriehafen passiert wurde, befindet man sich in einem Naturrefugium, welches man an dieser Stelle nicht erwartet hätte. Die Bucht von Playa Xagó ist sehr groß und durch seine exponierte Stellung und nordwestliche Ausrichtung der ultimative Swellcatcher von Nordspanien. Nicht selten erlebte ich Überraschungen und fand bei einer Vorhersage von sauberen 0,5- 0,8 m Swell kopfhohe perfekte Wellen. Das bedeutet jedoch auch, dass der Strand bei fast allen sauberen Groundswells über 1 m nur schwer surfbar ist, da die Wellen dann sehr groß sind.
Basierend auf dieser Lage ist Playa Xagó jedoch im Sommer einer der Orte, die einem bei den oft kleinen Wellen sehr guten Surf bescheren können. An beiden Seiten der Bucht befinden sich Parkplätze direkt am Strand an denen man auch relativ entspannt campen kann. Viele Locals finden sich am ganz westlichen Ende der Bucht, da es dort bei den richtigen Bedingungen eine sehr gute und hohle Welle gibt. Eher entspannt ist es am östlichen Ende der Bucht, wo man bevorzugt bei Flut einige sehr gute Peaks finden kann. Vor allem an Wochenenden wenn das Wetter gut ist, füllt sich der Strand schnell mit Menschen. Die Wellen sind jedoch dank zahlreicher Peaks in der Bucht nur selten wirklich voll. Auffallend ist leider auch der viele Müll bestehend aus kleinen Plastikteilchen, die durch die exponierte Position hier angeschwemmt werden. Es gibt einige Cafés in denen man sich an heißen Sommertagen ein Eis kaufen kann. Die direkte Nähe zu den erwähnten Städten ermöglicht es nach einer schönen Surfsession sich in urbaner Umgebung ein kühles Bier und ein Abendessen zu gönnen. Hierbei ist vor allem die Universitätsstadt Oviedo zu empfehlen, da sie durch viele junge Leute und eine sehr schöne Innenstadt zahlreiche Möglichkeiten zum Essen und vor allem Trinken und Feiern bietet.
Zusammengefasst kann man trotz der industriellen und urbanen Umgebung gerade im Sommer sehr dankbar sein, dass sich in Asturien ein Strand findet lässt der einem einen guten Surf ermöglicht wenn fast alle anderen Strände flat sind.